April 2012 - Sizilien

Dienstag, 12.04.2012

In den letzten Tagen haben wir unser Reisemobil auf Vordermann gebracht und sind nun abfahrbereit. Geplant ist, Heute Abend die Fähre von Genua nach Palermo zu benutzen. So gegen 1o Uhr starten wir definitiv und fahren über Sattel nach Flühelen. Dort auf der Autobahnraststätte 'Gotthard' warten Rosmarie und Hans-Jürg mit Ihrem Reisemobil auf uns. Zufälligerweise haben sie genau das gleiche Mobil gekauft. Zusammen fahren wir danach mit einem kleinen Zwischenhalt in Coldrerio nach Genua. Natürlich sind wir zu früh und müssen warten bis der Check-In geöffnet hat und danach heisst es wieder warten. Wir stehen in einer Reihe mit ein paar anderen Reisemobilen und werden so etwa nach 22 Uhr endlich, als Letzte, aufs Schiff gewunken. Danach gab's für uns nur noch: Kabine suchen und ab ins Bett.

Mittwoch, 13.04.2012

Heute fährt die riesige Fähre der GNV, die Superba, nach Palermo. Die Seereise dauert etwa 22 Stunden und wir rechnen damit, dass wir etwa um 7 Uhr abends in Palermo ankommen. Leider ist das Schiff, das fast wie ein Kreuzfahrtschiff ausgestattet ist (Pools, Fitness-Center, Kino usw) noch immer auch Winter, resp. Vorsaison gestellt und alle die Vergnügungsstätten sind nicht in Betrieb.
Das Mittagessen ist nicht besonders dafür aber so richtig teuer. Nun ja, etwa um 19:30 Uhr können wir das Schiff verlassen (die Letzten werden die Ersten sein) und fahren quer durch Palermo, durch den Feierabendverkehr zum 'total überfüllten' Campingplatz Trinacria, etwa 20 km ausserhalb des Zentrums.

Donnerstag, 12.04.2012

Heute werden wir uns Palermo ansehen. Mit dem Bus, die Tickets hat uns der Platzwart verkauft, fahren wir ins Zentrum von Palermo, die Fahrt dauerte mit 2maligem Umsteigen etwa 90 Minuten, nicht weil es so weit ist, sondern weil die Busse alle 100M anhielten.
In Palermo besichtigen wir vor allem den Normannenpalast mit der ausserordentlich schönen Kapelle. Leider konnten die königlichen Gemächer nicht besichtigt werden. Und so sind wir mit einem Vespa-Taxi zum Hafen gefahren und haben dort zuerst einen Spaziergang am Ufer entlang gemacht und danach den botanischen Garten besucht. Die gewaltigen Gummibäume dort sind tatsächlich einen Besuch wert.

Freitag, 13.04.2012

Das Wetter meint es nicht besonders gut mit uns. Es hat die ganze Nacht gestürmt und geregnet. Nur vom Erdbeben, von dem uns am Morgen der Platzwart erzählt hat, haben wir nichts gespürt. Aber es macht uns nicht besonders an, heute wieder nach Palermo zu fahren. Eigentlich wollten wir ursprünglich nach Monreale, aber wir waren ja alle zusammen anlässlich einer Kreuzfahrt auch schon dort und so sind wir weitergefahren, der Küste entlang, Richtung Castellamare. Dort angekommen hat uns der andauernde Regen den Stadtspaziergang vermiest und wir sind weitergefahren nach Scopello. Gemäss Reiseführer eines der ursprünglichsten Ortschaften auf Sizilien in Wirklichkeit die Lachnummer der Saison. Etwa 50 Häuser, alles Restaurants und Souvenir-Shops plus etwa 200 Ferienhäuser - so ein Reinfall. Nach einem ausgedehnten Spaziergang fahren wir weiter Richtung Segesta. Dort gibt es einen antiken Tempel zu sehen. Auf der Strecke fahren wir an einem Thermalbad vorbei und beschliessen spontan, baden zu gehen. Allerdings gab's nur einen einzigen Aussenpool, aber mit 37° angenehm warmes Wasser. Gegen Abend haben wir in einer Pizzeria eine äusserst feine Pizza gegessen und daselbst auf deren Parkplatz übernachtet.

Samstag, 14.04.2012

Wir fahren nach dem Frühstück die paar 100 Meter zum Eingang des Tempelparks. Erfreut erfahren wir hier, dass heute ein spezieller Kulturtag sei, und daher der Eintritt kostenlos. Wir nehmen zuerst den Bus zum griechischen Theater. Dieses Theater ist äussert gut erhalten und liegt, wie die alte Stadt, zuoberst auf einem Hügel. Es hat 'ganz leicht' gewindet, so dass man froh ein konnte, die Treppen überhaupt zu besteigen.

Danach haben wir uns den sehr gut erhaltenen, aber anscheinend nie fertiggestellten Tempel angesehen.

Nun genug der antiken Bauwerke, wir fahren weiter, Ziel Ericé. Aber zuerst hat uns mein Navi in die Irre geführt, dann haben wir einfach die Seilbahn nicht gefunden und zu guter Letzt, als wir beschlossen haben, mit den Mobilen nach Ericé zu fahren war da ein Fahrverbot für Fahrzeuge grösser als 6m und schwerer als 2 to.  - FRUST -

Na dann fahren wir halt weiter und lassen Ericé aus (blödes Dorf). Unser nächstes Ziel ist die kleine Insel Mozia resp. die Anlegestelle für die Boote nach Mozia. Vorbei an Salzfeldern fahren wir auf einen Parkplatz und haben heute das erste Mal Glück - das Boot fährt ein paar Minuten später. Die Insel selbst ist Privatbesitz und zurzeit, da nichts blüht, ausser für archäologisch interessierte nicht besonders spannend. Wir lassen uns einen Rundgang um die Insel trotzdem nicht nehmen und fahren, nach dem Besuch des Museums (Ausgrabungen) zurück resp. weiter zum jetzigen Standplatz, dem Sporting Club in Mazara.

Sonntag, 15.04.2012

Heute ist ein Tag zum Nichtstun. Wir geniessen einfach die Ruhe auf dem grossen Campingplatz (es sind doch immerhin etwa 6 weitere Camper und Wohnwagen hier), faulenzen, spazieren am Meer und lassen es und gut gehen.

Montag, 16.04.2012

Der heutige Tag steht ganz klar unter dem Motto: Archäologie oder auch Steine, nichts als Steine. Wir fahren nach dem Frühstück, dem Tanken von Wasser und Ablassen von Grauwasser (Der entsprechende Schacht stank so, dass es Anita fast schlecht geworden ist) nach Selinunte. Das ist nicht weit und so kommen wir schon etwa um 09:30 da an. Erfreulicherweise ist immer noch Kulturwoche und der sonst recht happige Eintritt ist kostenlos. Dafür leisten wir uns eine Fahrt mit einem kleinen Shuttle, der uns zu den verschiedenen Ausgrabungsstätten bringt und sparen uns  damit eine etwa 2stündige Wanderung.
Selinunte ist in Europa die grösste archäologische Anlage. Die 7 Tempel sind teilweise rekon-struiert worden und sehen wirklich sehr imposant aus.

Nach dem kurzen, aber guten Mittagessen auf dem Parkplatz (es gab Currywurst) sind wir nun weitergefahren. Unser nächstes Ziel heisst Agrigento. Hier im Tal der Tempel sehen wir uns die zum Teil wirklich extrem schönen Tempel an und treffen dabei auf unsere Nachbarin! Der Concordia-Tempel ist praktisch vollkommen restauriert worden und stielt der Akropolis in Athen sicherlich die Schau. Zumindest ich bin der Meinung, dass dieser Tempel besser erhalten ist.

Dienstag, 17.04.2012

Wir verlassen heute morgen den Parkplatz bei den Tempeln, auf dem wir nebst ein paar anderen Wohnmobilen übernachtet haben. Neben uns hat die Feuerwehr parkiert. Allerdings hat sich dann herausgestellt, dass es sich um ein französisches Wohnmobil handelt. Die haben sich ein original Feuerwehrauto gekauft und fahren damit herum - crazy.
Unser heutiges Ziel: Enna erreichen wir nach einer längeren Fahrt durch Autobahnbaustellen, Schlaglöcher und stockdunkle Tunnels, sowie über kilometerlange Brücken die alle 10 Meter eine Querrinne haben.
Enna selbst ist dann wirklich die Reise wert. Das Städtchen liegt auf ca. 1000 müM, auf einer Bergkuppe und wir finden nebst einem normannischen Kastell, einem uralten Aussichtsturm auch den Wochenmarkt.

Gegen Abend verlassen wir Enna und fahren nach Piazza Armerina. Hier stehen wir nun auf dem Parkplatz vor der Villa Romana del Casale, die wir morgen besuchen werden.

Mittwoch, 18.04.2012

Wir sind heute morgen die Ersten, die die Villa Romana betreten. Ist ja nicht besonders schwer, wenn man vor der Kasse parkiert. Allerdings konnten wir leider, leider nur einen kleinen Teil der riesigen Anlage, die ein römischer Kaiser für sich bauen liess, anschauen. Der grössere Teil ist zurzeit noch wegen Bauarbeiten gesperrt. Aber auch das was wir sehen können beeindruckt uns sehr. Es gibt keinen einzigen Raum ohne wunderschöne Bodenmosaike. Und auch der Bikini scheint keine Erfindung der Neuzeit zu sein.

Etwa um 10 Uhr, es beginnt von Touristenbussen nur so zu wimmeln, verlassen wir den Ort und fahren nach Caltagirone. Das sizilianische Zentrum der Keramikfabriken wollen wir uns ansehen. Hier gibt es eine Treppe, mit 142 Keramikstufen. Natürlich wird die Treppe bezwungen (auch von Anita).

Gegen Abend nehmen wir den Weg nach Marina di Ragusa unter die Räder. Trotz Navi verfährt sich Erich auf einer Schnellstrasse (Man sollte halt hinhören, wenn's heisst: die Nächste rechts) und schon nach etwa 8 km können wir umdrehen und zurückfahren. Hier in Marina di Ragusa suchen wir den uns empfohlenen Campingplatz, direkt am Wasser. Aber der existiert leider nicht mehr und so suchen wir uns einen Stellplatz für die Nach und finden einen wirklich schönen und gut ausgerüsteten Platz ein paar Strassen weg vom Meer.

Donnerstag, 19.04.2012

Eigentlich haben wir gar keine grosse Lust uns alle 3 Barockstädte, die unter UNESCO Weltkultur-erbe geführt werden, anzusehen. Nach kurzem Nachdenken fahren wir statt dessen nach Noto, denn das soll ja die schönste der drei sein und lassen Ragusa und Modica links liegen. Unterwegs wird Halt gemacht um die Villa Romana del Tellaro anzuschauen. Diese römische Villa wurde erst 1979 entdeckt und kann erst seit 2009 besichtig werden. Sie ist sicherlich wesentlich kleiner als die bekannte Villa Romana del Casale, die Mosaike stehen aber dem grossen Bruder in Nichts nach.

Die Weiterfahrt nach Noto bereitete keine Probleme. Allerdings in Noto einen Parkplatz zu finden schien schon fast aussichtslos, bis wir zufälligerweise einen wunderschönen Stellplatz fanden, der einen Gratis Shuttleservice in die Stadt bietet. Das haben wir uns dann nicht 2mal sagen lassen und hier parkiert. Ein paar Stunden vergehen wie im Fluge in der sehr schönen Stadt. Steile Strassen wechseln sich mit Treppen und schmalen Gassen. Die ganze Innenstadt in gelbem Sandstein und Barockstil - einfach sehr schön. Dann mussten wir allerdings noch etwa 1 Stunde Zeit vertreiben. Die Frauen wollten in einen Supermarkt einkaufen gehen, und die öffnen halt erst um 17:00. Nun sind wir wieder auf dem kleinen aber sehr gepflegten Stellplatz, inmitten von Zitronenbäumen und freuen uns aufs Abendessen

Freitag, 20.04.2012

Siracusa ruft - wir fahren morgens, nachdem wir noch einmal tüchtig eingekauft haben im Hofladen, nach Siracusa. Dies sei die schönste Stadt Siziliens, sagte man uns verschiedentlich. Einen Stellplatz, oder eigentlich besser einen kleinen Campingplatz finden wir sofort in der Stadtmitte. Es erwarten uns zig Reisemobile. Allerdings säuberlich getrennt nach nur Parken oder Übernachten. Wir, als Uebernachter durften auf einer kleinen abgetrennten Wiese mit Strom usw. parkieren, Tagesparkierer standen auf schlichtem Kiesplatz.
Nun einmal parkiert marschieren wir die 1500m zu Fuss ins alte Stadtzentrum von Siracusa, also auf die Insel Ortigo. Und dort über den Domplatz bis zur Festung. Auf dem Rückweg finden wir per Zufall eine kleine Osteria und beschliessen spontan, hier Etwas zu essen. War heiss - wir nehmen Platz und es wird aufgetischt, ohne Frage, einfach so - es gibt einfach nur das Menu und fertig. Antipasti, Pasta und Dolce, dazu zu Trinken was wir wollten, alles zum Einheitspreis von €25.- pro Person. Später haben wir in einem unserer Reiseführer diese Osteria als Tipp gefunden und ich muss sagen - die paar Euro haben sich gelohnt - es war ausgezeichnet.

Wir nehmen uns ein Taxi zum Teatro Greco, dem griechischen Theater, respektive zum Archäologi-schen Park. Leider wird das Theater, übrigens das grösste noch existierende griechische Theater (7000 Zuschauer), zurzeit mit Holz verschalt, weil im Mai und Juni hier Festspiele stattfinden. Dann besuchen wir das 'Ohr des Dyonisos' eine Schlucht resp. Höhle deren Eingang wie ein Ohr aussieht. Danach geht's zurück zum Camper und es wartet eine ruhige Nacht auf uns.

Samstag, 21.04.2012

Heute ist Ruhetag, Erich fühlt sich nicht besonders wohl und daher bleiben wir hier auf dem kleinen Campingplatz inmitten der Stadt. Lediglich einen kleinen Ausflug an den Strand resp. auf eine kleine Halbinsel wo gemäss unserer Sizilienkarte prähistorische Ausgrabungen sein sollen, wird gemacht. Die Ausgrabungen haben wir dann prompt nicht gefunden. Lediglich Kühe.

Sonntag, 22.04.2012

Es geht weiter. Nach dem obligaten Camperservice (Abwasser/Frischwasser) Fahren wir im Konvoi nach Catania. Hier wieder auf einen kleinen Campingplatz ausserhalb der Stadt (direkt am Meer) und von da an mit dem Bus in die Innenstadt. Catania's Zentrum ist trotz Grossstadt sehenswert. Wir fahren mit einem kleinen Zug durch Strassen und Gassen und bestaunen die alten Häuser, den Dom und die Ausgrabungsstätten der griechischen/römischen Kultur. Am Abend geht's dann zurück per Bus (Wartezeit 40 Minuten) zum Camper. Der Busfahrer legt für uns eine spezielle Haltestelle (Camping) ein und wir sind in Kürze wieder daheim.

Montag, 23.04.2012

Eigentlich wollten wir heute den Ätna besuchen und besteigen. Nur, das Wetter soll heute alles andere als Ätna-Wetter werden. Erich erkundigt sich früh morgens beim Platzwart, der erstaunlich-erweise bereits um 07 Uhr anwesend war. Der ruft oben im Refugio Sapienza an und erfährt, dass die Seilbahn eventuell in Betrieb genommen werden kann, so dass man bis auf die Höhe von ca. 2500m fahren könnte. An der Bergstation, sofern überhaupt, erwarte uns aber Schnee und es könne nicht weiter aufgestiegen werden. Und das Wetter werde sich im Laufe des Tages verschlechtern. Nach einigen Diskussionen beschliessen wir dann, auf das Abenteuer Ätna zu verzichten und dafür die Alcantara-Schlucht zu besuchen. Nett, teuer und eben eine Schlucht. Interessant ist eigentlich nur die Felsformation, die natürlich am Fusse des Ätna ganz aus Lava geformt ist. Die Weiterfahrt durch die Berge führt über zwar schmale aber perfekte Nebenstrassen ohne Schlaglöcher, da kann die Hauptstrasse nicht mitreden. Gegen Abend erreichen wir unser heutiges Tagesziel Milazzo und finden den Campingplatz ganz aussen auf der Halbinsel, wunderschön gelegen und etwa 8km ausserhalb der Stadt.

Dienstag, 24.04.2012

Heute ist Ruhetag. Wir sind etwas müde und wollen ausspannen. Hans-Jürg macht gegen Nachmittag eine Velotour und die beiden Damen und Erich werden vom Platzwart in die Stadt gefahren und bummeln daselbst durch die Gassen. Natürlich möchten wir das Castello besuchen. Der Aufstieg ist schweisstreibend und der Dank - Castello chiuso!, Angeblich wegen Renovationen, es sei aber alles bereits fertig, es fehle nur noch die Bewilligung zum öffnen. Zurück geht es dann per Bus so gegen Abend. Wir lassen den Abend mit einem sizilianischen Abendessen im kleinen Restaurant des Platzes ausklingen.

Mittwoch, 25.04.2012

Aeolische Inseln, oder genauer gesagt Vulcano (der Namensgeber für alle Vulkane), wir kommen. Mit unserem Privattaxi (Platzwart) werden wir am Morgen in den Hafen von Milazzo gefahren. Dort wartet das Schnellboot auf uns, das uns nach Vulcano bringt. Nach etwa 50 Minuten beginnen wir, mit etwa 100 anderen zusammen den doch etwas beschwerlichen Weg auf den Vulkan. Der Weg ist zwar nicht besonders lang, nur etwa 1200m aber es sind dabei 421 Höhenmeter zu bewältigen. Alle sind etwas geschafft. Natürlich sind Pfisters nach 45 Minuten oben gewesen, während Sengstags halt etwa 90 Minuten gebraucht haben. Aber wir sind unheimlich stolz, dass Anita den Weg geschafft hat. Am Krater des momentan nicht mehr aktiven Vulkans angekommen haben wir die feine Bergluft (Schwefel) eingeatmet und uns die vielen Fumarolen angeschaut. Der Rückweg wurde dann in etwa 15 Minuten erledigt. Das kleine Dörfchen Vulcano ist ein Touristenmagnet und gleichzeitig ein gut besuchter Badeort für Schwefel-Schlammbäder, sie sollen angeblich eine schöne Hautmachen und wir haben denn auch jede Menge Dermatologen gesehen.

Donnerstag, 26.04.2012

Zusammenpacken heisst heute die Devise. Wir verlassen Milazzo und den wunderschönen Campingplatz Cirucco. Unser neues Ziel ist der Stretto, die Meerenge von Messina mit dem alten und neuen Leuchtturm. Dafür wollen wir ein Stück Autobahn und dann die Küste entlang fahren. leider haben wir dann die richtige Ausfahrt verpasst und sind in Messina gelandet. Unbeirrt suchen wir uns den Weg durch die Stadt zum Stretto, wo wir nach verschiedenen Irrfahrten dann auch eintreffen.

Danach fahren wir zurück nach Messina und mit der Fähre rüber zum Festland - Adio Sicilia
Im WomoNet haben wir von einem Stellplatz mit traumhafter Aussicht gelesen und nach etwa 40 Kilometern Richtung Norden haben wir den Platz tatsächlich gefunden und müssen definitiv bestätigen - Aussicht traumhaft. Wir sehen den gesamten Bereich von Messina bis zum Capo Vaticano und alle Aeolischen Inseln mit dem Stromboli im Vordergrund. Am Abend genehmigen wir uns in der platzeigenen Pizzeria eine gute Pizza und schlafen wie Murmeltiere.

Freitag, 27.04.2012

Heute ist ein Fahrtag. Wir verschieben unseren Standort um etwa 300 Kilometer Richtung Nord-Ost. Das Ziel ist der Golf von Taranto zwischen Stiefelspitz und Absatz in der Basilikata. In Metaponte finden wir einen schönen Campingplatz direkt am Meer und bleiben hier. Hansjürg wirft den Grill an und wir geniessen unsere Rinderfilets, die wir heute morgen gekauft haben.

Samstag, 28.04.2012

Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen und verlassen den Campingplatz am Meer. Wir möchten den Tempel der Hera sehen. Na ja, nach all den tollen Tempeln, die wir in Sizilien sehen durften, war der Hera-Tempel zwar nicht gerade eine Enttäu-schung, aber doch ...

Wir fahren weiter mit Ziel: Matera. Hier wollen wir die unter UNESCO-Schutz stehenden 'Sassi di Matera' sehen. Nach einigem Suchen, mit dem Camper und dann noch zu Fuss stehen wir nun inmitten der alten, in die Felsen hineingearbeitete Stadt. Das ist nun wirklich ein beeindruckendes Schauspiel. Die Häuser haben eine vor die Höhle gemauerte Eingangspartie, die 2 bis 3 Meter tief ist und im Wesentlichen nur die Eingangstüre und ein Fenster enthält. Der gesamte übrige Bau des Hauses ist eine Tuffsteinhöhle, direkt in die Bergwand eingearbeitet. Natürlich können wir nicht einfach in eine Haus eintreten, und so besuchen wir eine Ausstellung, die zeigt, wie man früher hier gewohnt hat, ohne Wasser, ohne Elektrisch usw.

Am späteren Nachmittag, nach einem sauteuren Coca-Cola, fahren wir die Strecke nach Albero-bello. Hier auf dem Campingplatz verbringen wir die Abendzeit und werden morgen die 'Stadt der Trulli' besuchen.

Sonntag, 29.04.2012

Alberobello, die Stadt der Trulli. Das sind Häuser aus früherer Zeit, die bis ins 20. Jahrhundert so gebaut und bewohnt wurden. Bewohnt sind sie noch heute, allerdings nun mit allem Komfort. Neue Trulli werden nur noch als Touristenattraktion gebaut (Hotels, Restaurants, Läden und so). Diese Trulli findet man nur hier in Alberobello und der direkten Umgebung.

Nach einer ausgiebigen Besichtigungstour fahren wir nach Castellana. Hier soll eine sehr schöne Höhle sein. Rund um den Eingang ist ein riesiges Touristenort mit Hotels, Restaurants und Souvenirläden entstanden. Und, leider sind wir nicht die einzigen, die die Höhlen besuchen wollen. Es heisst anstehen. Anstehen bis zur Kasse und dann weiter anstehen, bis zum Einlass in die Höhlen, und das nur mit Führung. Aber die Höhlen, die sind jede Minute Wartezeit wert. Die Pracht erschlägt uns fast. Leider ist das fotografieren verboten und so muss die insgeheim aufgenommene Foto genügen. Die Besichtigung ging über 3 km und dauerte fast 2 Stunden. Unheimlich schön.

Am Abend, wir sind hundemüde, geht's zurück zum Campingplatz in Alberobello. Mit einem feinen Nachtessen beschliessen wir den wunderschönen Tag.

Montag, 30.04.2012

Erich hat gestern Abend auf der Karte einen Safaripark gefunden, der in der Fahrtrichtung liegt, und den wollen wir heute besuchen, bevor wir weiterfahren nach Monopoli. Doch leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Morgen ist ja der 1. Mai. In Italien ist dies ein Feiertag und so haben die meisten Italiener die Brücke gemacht und heute nicht gearbeitet. Die Safari war ein Flop. Anders kann man das gar nicht mehr sagen. Das drängeln mit den Autos (2-spurig im Park) entspricht haargenau demjenigen in den kleinsten Dörfern. Statt in Ruhe durchfahren zu können, brauchten wir etwa 1.5 Stunden. Dazu hatte Erich im Tigergehege noch ein Problem mit der extremen Steigung, die Vorderräder drehten durch und wir waren recht am Zaubern, bis wir wieder korrekt weiterfahren konnten. Danach haben wir den Vergnügungspark besucht, der an den Safaripark angegliedert ist. Die Damen sind mit der Geisterbahn gefahren, die Herren mit einer Achterbahn. Im Weiteren sind wir hier ein Wenig herumspaziert und haben noch Eisbären, Nashörner und Bären gesehen.

Gegen 16 Uhr haben wir den Park verlassen und wollten eigentlich auf einen Campingplatz fahren. Zufälligerweise haben wir am Strand ein wirklich idyllischen Plätzchen gefunden um unser Reise-mobil zu parkieren und hier zu schlafen. Unglaublicherweise sind Anita, Rosmarie und Hansjürg im eiskalten Meer baden gegangen (Brrr)

Dienstag, 01.05.2012

Rosmarie möchte die Festung der Hohenzollern sehen. Aber zuerst wird auf unserem Idyllischen Platz gefrühstückt und mit den 16 anderen Campern, die sich auch noch eingefunden haben ein bisschen 'Reisemobilwissen' ausgetauscht. Danach fahren wir nach Monopoli. Der Platzwart vom Platz in Alberobello hat uns dies empfohlen. Und tatsächlich, nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden haben (es ist ja 1.Mai, die einen Italiener machen Ihre Umzüge und die Anderen arbeiten irgendwas am Haus, aber alle sind hier), sehen wir ein kleines feines Städtchen mit vielen Fischerbooten und einer schönen Promenade.

Gegen abend wollen wir unsere Reisemobile einmal ein Stück nach Norden bringen und fahren in die Richtung des Gargano. Kurz vor Manfredonia finden wir einen Campingplatz am Strand und beschliessen hier zu übernachten.

Mittwoch, 02.05.2012

Eigentlich wollten wir den Gargano umfahren, aber unseren Damen 'stinks'. Also wird heute wieder ein Fahrtag eingelegt. Richtung Norden (leider). Gegen Nachmittag sind wir genug weit nach Norden gekommen und wollen den Rest des Tages an einem der hier sehr schönen Strände verbringen. Der Stellplatz, eigentlich ein Campingplatz, war nicht besonders aber der Strand war toll und die Unentwegten liessen sich nicht davon abhalten im Meer zu baden.

Donnerstag, 03.05.2012

Und wieder wird nach dem späten Frühstück weitergefahren. Wir haben uns, nach kurzer Beratung, entschlossen nach Riccione zu fahren. Und hier am 'Teutonengrill' haben wir einen exzellenten Campingplatz gefunden. Mit allen Schikanen, vom Pool bis zum Supermarkt. Nur das platzeigene  Restaurant wollte uns keine Pizza machen und daher haben wir uns nach einem ausgedehnten Strandspaziergang eine Pizzeria in der Stadt gesucht. Da Anita den kleinen Zeh verstaucht oder gebrochen hat, mussten wir unterwegs ja noch neue Schuhe kaufen und der Heimweg von der Pizzeria konnte nur mit dem Velo (Rosmarie) bewältigt werden.

Freitag, 04.05.2012

Am Campingplatz wurde uns offeriert, heute den Markt in Riccione zu besuchen. Mit einem kleinen Zug (so wie die Stadtrundfahrten) wurden wir in die Innenstadt gefahren und dort 2 Stunden später auch wieder abgeholt. Kostenlos, guter Campingplatz, zu empfehlen.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Camper von Erich nach Gradara, oberhalb von Cattolica. Die Burg dort hat es uns angetan, wir wollen sie sehen. Nach kurzer Fahrt stehen wir auf eine Parkplatz direkt an der Burg und spazieren durch die Anlage. Die Burg umfasst durch ihre Mauern eine kleine Stadt mit vielen, vielen Souvenirläden, sieht aber verdammt gut aus. Die eigentliche Burg ist heute ein Museum und wir besuchen das natürlich. Sie wurde erbaut von einem Malatesta, dessen Frau eine Liebesaffäre mit seinem Bruder hatte. Dante hat darüber eine Tragödie geschrieben. Später hat dann Lucrezia Borgia (die Giftmischerin) hier gelebt und gewirkt.

Später beim Parkplatz kam dann noch die grosse Überraschung. Eine Busse an der Windschutz-scheibe, hier soll angeblich Parkverbot für Camper sein. Die Tante war noch am Platz und hat mir zur Bestätigung das Parkverbot gezeigt (HaHaHa).

Freundlicherweise hat sie mir dann erklärt, wenn mir was nicht passe, könne ich ja Einsprache erheben und zwar morgen Früh auf dem Gemeindepolizeiposten, heute sei niemand da !
Geschlafen haben wir wieder auf dem Superplatz von Riccione.

Samstag, 05.05.2012

Es heisst Abschied nehmen von Riccione, natürlich nicht ohne kompletten Camper-Service. Danach fahren wir durch die Hügel nach San Marino. Für Anita und Erich zwar nicht unbekannt, aber Rosi und Hansjürg waren noch nie da. Die kleine Altstadt mit den 2 Burgen macht wie immer massiven Eindruck und natürlich kommen wir nicht unbeschadet an den vielen Läden vorbei. Glücklicherweise ist noch nicht Hochsaison, so konnte man sich in der Stadt bewegen, ohne dass man durch die Menschenmenge einfach vorwärtsgetrieben wurde. Nebst Italienern fielen uns hauptsächlich Hunderte von Russen auf.

Danach sind wir wieder ein ganzes Stück nach Norden gefahren und haben nach Ravenna an der Küste einen sehr schönen Platz zum Uebernachten gefunden

Sonntag, 06.05.2012

So - das wars - heute fahren wir nach Hause. Es sind noch etwa 590 km zu fahren. Natürlich wollen wir das nicht an Stück tun und so legen wir einen ersten Zwischenstop am Gardasee in Sirminone ein. Da gibt es einen speziellen Parkplatz für Camper, zwar sauteuer aber wunderschön am See gelegen. Und nach einen kurzen Einkaufshalt und anschliessendem Mittagessen rasten wir etwa 2 Stunden und fahren dann weiter, immer Richtung Regenwetter. Auf der Autobahn Venedig-Mailand fahren wir immer mal wieder durch ein Gewitter. In Bellinzona wird dann noch einmal eine Rast eingelegt und hier trennen sich auch unsere Wege. Pfisters wollen die Nacht hier verbringen und erst Morgen nach Hause fahren. Sengstags nehmen den Weg über den San Bernardino unter die Räder und sind zwar müde, aber glücklich etwa um 23:00 Uhr zu Hause.


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