September 2020 - Die Alpen

 

Donnerstag, 09. September 2020  -  Silvaplana

Endlich geht es wieder los. Wir fahren so etwa um 10 Uhr los und nehmen die Strasse nach Flums. Hier besuchen wir kurz den riesigen Campingshop von Schlanser. Wir benötigen einen Kabeladapter für den Anschluss in Italien, also Schuko auf CEE. Auch fehlt und Chemie fürs WC. Danach fahren wir weiter bis zur Raststätte Thusis wo wir die erste grosse Pause einlegen. Später steuern wir dann den Julierpass an. Oben angekommen machen wir eine weitere Pause und geniessen eine sehr gute Bratwurst vom Kiosk auf der Passhöhe.

Schliesslich fahren wir direkt hierher nach Silvaplana und suchen den Stellplatz bei der Corvatschbahn. Allerdings müssen wir noch einmal zurück nach Silvaplana, denn melden müssen wir uns bei der Rezeption des Campingplatzes. Doch dann fahren wir zurück zur Bahn und stellen unser Reisemobil auf einen schönen Standplatz. Da wir nun offiziell hier campieren ist die Fahrt auf den Corvatsch für uns gratis (Normalpreis 60.-/Person) und natürlich lassen wir uns das nicht zweimal sagen. Obwohl schon 15:30 Uhr, fahren wir auf den Berg und geniessen da oben eine atemberaubende Aussicht über die Berggipfel. Seit 17 Uhr sind wir nun zurück und geniessen den Abend auf dem Stellplatz.

 

 

Donnerstag, 10. September – Tirano

Es war früh, heute Morgen. Zum Auschecken fuhren wir noch einmal zum Campingplatz am See. Und dann direkt zur Talstation der Diavolezza-Bahn. Beim Morteratsch-Gletscher wird ein Fotostop eingelegt.

Auch die Diavolezzabahn ist für uns gratis und natürlich fahren wir auf den Berg. Nun sehen wir die gleichen Berge wie gestern, aber dieses Mal von hinten. Sieht ebenfalls genial aus.

Seit 11 Uhr sind wir nun wieder zurück und fahren weiter, den Berninapass hinauf. Hinunter ins Puschlav ging es dann nach einer kurzen Pause auf der Passhöhe. In La Prese wollten wir am See Pause machen, doch obwohl da ein riesiger Parkplatz liegt, dürfen keine Reisemobile parkiert werden – Sch.. Nun, sind wir halt weitergefahren bis hierher nach Tirano und stehen seit 14 Uhr auf dem hiesigen Stellplatz. Das Städtchen haben wir dann zu Fuss besucht und sind nun seit 19 Uhr wieder im Wohnmobil.  

 

 

Freitag, 11. September 2020  -  Fusina

Wir verlassen den Stellplatz in Tirano und fahren über den Aprica-Pass nach Edolo. Die ersten 4 km habe ich allerdings eine falsche Abzweigung erwischt und so sind wir zwar auf den Pass gefahren, aber statt auf der Hauptstrasse, über eine sehr schmale Bergstrasse (Ich musste in den Kehren 2 mal ansetzen) und während der Fahrt haben wir inbrünstig gehofft, kein grösseres Fahrzeug entgegen kommen zu sehen. Nun, wir sind gut angekommen und dann den Lago d’Iseo hinunter nach Brescia gefahren. Nach einer kurzen Fahrt auf der Autobahn, Richtung Venedig, haben wir schnell beschlossen, wir fahren über Land.

In Montagnana haben wir natürlich angehalten und die mittelalterliche Altstadt besucht. Die Stadt ist imposant, schade nur, dass viele Gebäude und ein Teil der Stadtmauer dem Verfall überlassen werden.

Jetzt stehen wir hier auf dem Campingplatz von Fusina bei Venedig und geniessen den Abend (und die Mücken).  

 

 

Samstag, 12. September 2020  -  Fusina

Das Schiff nach Venedig ist recht voll doch die halbe Stunde Überfahrt stehen wir gerne durch. Um halb 11 sind wir bereits in der Stadt. Erstaunlicherweise ist auch Venedig nicht so menschenleer wie überall herumposaunt wird. Im Gegenteil, das sind schon fast wieder ‚normal‘ Zustände. Auffallend ist lediglich, dass man praktisch keine anderen Sprachen als Italienisch hört. Es scheint, die Italiener machen in Italien gut was bisher die Ausländer taten. Nun, Venedig ist immer wieder eine Reise wert. Und auch dieses Mal haben wir uns die Füsse abgelaufen und Teile von Venedig entdeckt, die wir bisher nicht gekannt haben. Seit 20 Uhr sind wir nun wieder zurück, müde, mit schmerzenden Füssen, aber voll von schönen Impressionen.

 

 

Sonntag, 13. September 2020  -  Cavallino

Heute Morgen sind wir von Fusina hierher nach Cavallino gefahren. Es ist Zeit für Strand und Meer. Die paar Kilometer (etwa 50) haben wir schnell hinter uns gebracht und stehen jetzt auf dem erstaunlich gut gefüllten Campingplatz Europa hier in Cavallino bei Jesolo.

 

 

Montag,  14. September 2020  -  Cavallino 
Dienstag, 15. September 2020  -  Cavallino

An unseren Standort hat sich nichts geändert. Wir sind nach wie vor am Strand des Europa Campings in Cavallino zu finden und lassen es uns hier gut gehen.

 

 

Mittwoch, 16. September 2020  -  Tarvisio

So, das Hagelgewitter haben wir überstanden, die Dachluken sind alle noch heil und unsere ‚neue‘ alte Windschutzscheibe hat auch gehalten. Dabei hat der Tag doch so schön und harmonisch begonnen. Etwa um 11 Uhr sind wir vom Strand weggefahren, immer Richtung Udine. Und natürlich nicht über die Autobahn. In Udine haben wir parkiert und wollten eigentlich die Stadt besuchen, doch der Parkplatz war nicht, was wir erhofft haben und zum Zentrum viel zu weit. Also fuhren wir weiter, Richtung Österreichische Grenze, allerdings über die Autobahn. Plötzlich flatterte die Gummidichtung der Windschutzscheibe fröhlich im Wind. Wir sofort angehalten und festgestellt, die Scheibe hält ja gar nicht mehr, sondern wird nur durch den Fahrtwird festgehalten. Also Anruf TCS, die rufen den italienischen Dienst und die wiederum rufen uns zurück. Dabei stellen sie fest: 1. Unser Wohnmobil fährt ja noch, es macht also keinen Sinn einen Wagen vorbei zu senden. Und 2. Das Fahrzeug ist mit 3.5 Tonnen zu schwer um aufgeladen zu werden. Man bittet uns nach Tarvisio zu fahren, man habe dort in einer Karosserie-Werkstatt Bescheid gesagt. Wir also mit 40 km/h auf der Autobahn bis zur nächsten Ausfahrt und dann die 8 km bis nach Tarvisio zur Werkstatt. Ich war nicht besonders überrascht, dass da niemand etwas von uns wusste. Nun trotzdem wurde uns in einer Partnerwerkstatt dann geholfen. Die Scheibe, die komplett lose auf den Führungen lag wurde entfernt gesäubert und wieder fachmännisch eingeklebt. Natürlich war der Tag im Eimer, fertig waren die ‚Fensterbauer‘ erst nach 18 Uhr. So sind wir auf dem Stellplatz von Tarvisio geblieben und haben nach 20 Uhr den erwähnten Hagel überstanden. Nun hoffen wir auf eine ruhige Nacht.

 

 

Donnerstag, 17. September 2020  -  Villach

Die Nacht war ruhig, wir haben gut geschlafen und so gegen 9 Uhr sind wir losgefahren. Über die Autobahn hierher nach Villach. Hier haben wir den ersten Halt bei einem Einkaufszentrum gemacht, wir müssen den Kühlschrank wieder nachfüllen. Später haben wir dann einen Grossparkplatz in der fussläufigen Distanz zum Stadtzentrum angefahren und sind durchs Zentrum von Villach spaziert.

Nun stehen wir auf dem Camping Seehof an einem grösseren Weiher bei Villach und sind sicher, hier eine ruhige Nacht zu verbringen.

 

 

Freitag, 18. September 2020  -  St. Johann

Schön war‘s heute. Alles hat geklappt. So gegen 10 Uhr sind wir von Villach losgefahren. Ueber Spittal fahren wir auf der Normalstrasse bis nach Mallnitz. In St.Peter in Holz haben wir einen Stop eingelegt und uns die römischen Hinterlassenschaften angesehen.

In Mallnitz dann haben wir unser rollendes Heim auf den Zug verladen und sind durch den Tauern-Tunnel gefahren worden. Erstaunlich, sämtlich Personen mussten aus den Fahrzeugen aussteigen und im mitfahrenden Personenwagen Platz nehmen. Der Tunnel führt ins Gastein. In Bad Gastein finden wir einen Parkplatz und sehen uns ein bisschen die an den Hängen klebende Stadt und den Wasserfall an.

In Bad Hofgastein schweben wir mit der Schlossalm-Gondelbahn auf die Schlossalm. Es ist zwar schon etwas spät, so dass grössere Wanderungen nicht mehr möglich sind, doch für einen Kaffee im Bergrestaurant auf etwas über 2000 Metern Höhe reicht die Zeit noch und mit einer der letzten Bahnen fahren wir dann wieder ins Tal.

 

 

Samstag, 19. September 2020  -  Pfaffwerfen

Die Fahrt vom Camping zum Parkplatz der Lichtensteinklamm (die Schlucht heisst so, weil der Fürst von Lichtenstein die Finanzierung der Stege gesichert hat) war nur kurz. Die Schlucht aber wirklich sehenswert. Gemäss Infos soll dies die tiefste/höchste Schlucht Europas sein. Die Felswände seinen teilweise 300 Meter hoch.

Nach unserem gut zweistündigen Besuch mit ein paar hundert Treppenstufen fahren wir weiter nach Werfen. Hier besuchen wir die Hohenwerfen, die alte Burg die zuletzt den Habsburgern gehörte. Die Burg liegt gute 150 Meter über dem Parkplatz und wir sind dankbar für den Schräglift, der nach oben führt. Bei der Führung in der Burg sind noch genügend Treppenstufen zu bewältigen. Den Abschluss der Burgführung bildet dann die Show der Greifvögel. Es werden nicht nur verschiedene Falken, sondern Adler, Seeadler, Geier und sogar Lämmergeier gezeigt. Imposant!

Seit 17 Uhr stehen wir nun hier auf dem Campingplatz von Pfaffwerfen.

 

 

Sonntag, 20. September 2020  -  Obertraun

Nach einer ruhigen Nacht versorgen wir heute Morgen zuerst unser Reisemobil und fahren danach los. Am Fuss des Dachsteins geht es über die 320 nach Schladming und dann bis nach Traufenfels und dort wenden wir und fahren auf der 145 Richtung Salzburg. Bei Bad Aussee verlassen wir die Hauptstrasse und fahren, nach einem kurzen Besuch des Städtchens, über den Koppenpass (kurze Strecken mit über 20% Gefälle) hierher nach Obertraun. Hier fahren wir mit der Luftseilbahn, der Krippenbergbahn, hinauf auf die Schönbergalm. Ein kurzer Spaziergang von etwa 20 Minuten steil den Berg hinauf bringt uns zum Eingang der Rieseneishöhle. Die Führung ist interessant, dauerte ca. 1 Stunde und ist, warm angezogen, trotz 500 Stufen gut zu machen.

Später fahren wir mit der Krippenbergbahn weiter hinauf bis zur Bergstation auf 2200 Metern. Die Aussicht ist überwältigend. Leider ist es ein wenig diesig. Seit 18 Uhr sind wir nun zurück und stehen auf dem bisher teuersten Campingplatz unserer Reise, direkt am Hallstättersee.

 

 

Montag, 21. September 2020  -  Übersee

Wir haben heute Morgen problemlos unseren Abzockerplatz verlassen und sind nach Bad Ischl gefahren. Hier haben wir praktisch im Zentrum parkiert und dann das Städtchen zu Fuss angesehen. Beim Sissi-Park haben wir uns dann eine kleine Rundfahrt mit der Pferdekutsche erlaubt. War ganz nett und kostete erstaunlicherweise für die halbe Stunde lediglich 6 Euro pro Person.

Nach etwa 3-4 Stunden haben wir, so glauben wir wenigstens, das Wichtigste gesehen und fahren weiter, Richtung Salzburg. Unterwegs wechseln wir dann unsere Meinung, Salzburg kennen wir ja, also fahren wir hierher an den Chiemsee, nach Übersee. Hier stehen wir auf dem riesigen Campingplatz direkt am See.

 

 

Dienstag, 22. September 2020  -  Benediktbeuren

Die Sonne scheint, wir sind früh wach und geniessen den Morgen, das Frühstück und die Gegend. Nachdem auch das Reisemobil versorgt ist sind wir so nach 10 Uhr von Chiemsee weggefahren und haben die Richtung Bad Tölz eingeschlagen. Am Tegernsee haben wir dann, nach einigen Irrwegen, eine sehr schöne Stelle gefunden um zu ruhen und uns zu verpflegen. Anita konnte der Versuchung nicht widerstehen und hat im doch recht kühlen See gebadet.

In Bad Tölz angekommen haben wir auf dem örtlichen Stellplatz parkiert und sind ins Städtchen gegangen. Die Fussgängerzone ist sehr schön anzusehen. Die Häuser meist mit Fassadenmalereien verschönert. Am Abend sind wir dann noch ein paar Kilometer weitergefahren und stehen nun auf dem Stellplatz von Benediktbeuren.

 

 

Mittwoch, 23. September 2020  -  Pfronten

Heute haben wir uns etwas mit Religion befasst, wenn auch nur im Sinne von Bauten. In Benediktbeuern steht ja ein riesiges Benediktiner-Kloster, also fahren wir die 2 km da hin. Ein wirklich sehr beeindruckender Bau, es ist einfach riesig. Von Klosterhof können wir allerdings nur die Klosterkirche von innen sehen. Am Mittwoch werden keine Führungen gemacht – schade.

Dann fahren wir weiter bis nach Ettal. Auch hier steht eine sehr grosse und touristisch sehr stark erschlossene Benediktinerabtei. Auch hier gilt: Mittwoch nie und daher können wir auch hier nur die Klosterkirche ansehen. Zum Kloster gehören landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe, ein Hotel sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat. Darüber hinaus ein Kunstverlag, eine Likör-Destillerie sowie eine Brauerei.

10 Kilometer weiter besuchen wir das königliche Schloss Linderhof. Das Schloss Linderhof ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs II. und das einzige, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde. Linderhof gilt als das Lieblingsschloss des Märchenkönigs, in dem er sich am häufigsten aufhielt und steht unter dem Schutz der UNESCO. Hier hatten wir Glück und konnten eine Führung buchen. Es ist wirklich das luxuriöseste der 3 Schlösser. Natürlich viel kleiner als Neuschwanstein, aber eben fertig und es war wirklich bewohnt. Wir sind wirklich beeindruckt vom ungeheuerlichen Luxus die sich der König geleistet hat. Unglaublich, dass der Staat dies überhaupt finanziert hat. (Natürlich war fotografieren im Innern des Schlosses strengstens verboten, die Bilder stammen daher aus Wikipedia.)

In Obberammergau haben wir Pause gemacht und sind ein wenig im Städtchen herumspaziert. Die vielen Häuser mit den sehr schönen ‚Lüftlmalereien‘ haben uns sehr gut gefallen.

Auf dem Weg zu unseren jetzigen Stellplatz hier in Pfronten, haben wir noch einen Stop bei der Wallfahrtskirche Wieskirch gemacht. Diese Kirche ist ein UNESCO-Welterbe, sieht unscheinbar aus ist aber innen sehr beeindruckend. Ich staune immer wieder, was doch im Namen der Religion für Paläste entstanden sind, wer auch immer diese zu finanzieren hatte.

 

 

Donnerstag, 24. September 2020  -  Überlingen

Unsere Weiterfahrt führte heute weiter über die Deutsche Alpenstrasse. Die Strasse ist gut, die Sonne scheint zwar nicht dauernd, aber immerhin regnet es nicht. Die Landschaft des Allgäu begleitet und mit den leichten Hügeln.

Den ersten Stop haben wir in Immenstadt eingelegt. Etwas ausserhalb wurde parkiert und zu Fuss das Stadtzentrum erreicht. Ist eine nette kleine Stadt mit einer kleinen Fussgängerzone.

Der weitere Weg führte uns dann weiter über die Alpenstrasse und kurz vor Lindau noch über eine Passstrasse, hierher nach Überlingen, weil, ja weil Anita morgen in Waldshut beim Zahnarzt erwartet wird.

 

 

Freitag, 25. September 2020  -  zu Hause

Es hat seit gestern Abend durchgehend geregnet und die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht keine Besserung. Zudem ist es recht kalt geworden. Unsere Weiterfahrt zur und auf der Deutschen Burgenstrasse von Mannheim nach Nürnberg wird Makulatur. Das wollen wir uns nicht antun und beschliessen, nach dem Zahnarzt-Besuch in Waldshut, nach Hause zu fahren. Und da sind wir nun seit etwa 15 Uhr und bereits beschäftigt mit dem Ausräumer unseres fahrenden Ferienhauses.


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